Sonntag, 03.05.2026 / 20:00 Isarphilharmonie
Igor Strawinsky: „Pulcinella Suite“
Peter I. Tschaikowsky: Variationen über ein Rokoko- Thema für Violoncello und Orchester op. 33
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36
Chefdirigent Kirill Petrenko hat die Arbeit mit den weltberühmten Berliner Philharmonikern als Lebensaufgabe bezeichnet. „Für mich ist das die größte Aufgabe meines Lebens“, sagte dieser fantastische Künstler in einem Pressegespräch, dessen Dirigate nicht selten die Aura des Genialischen umgibt. Regelmäßig triumphieren Kirill Petrenko und sein klangzauberisches Exzellenzensemble in aller Welt mit genauem, leidenschaftlichem, packendem Musizieren. Wenn man solch ein Prachtorchester und einen derart wachen, spannungsgeladenen Dirigenten wie Kirill Petrenko hat, ist es ein höchst erregendes Vergnügen, wie sich die Melodien, in schärfsten, minutiös ausgefrästen Details und allen Farben, geradezu in die Seelen bohren. München freut sich auf ein Wiedererleben musikalischer Höchstleistungen – zu Recht.
„Ein Ereignis von nicht wiederholbarem Glück.“ („Nicht von dieser Welt“ SZ 10/2023 über Petrenkos Akademie-Konzert der Bayerischen Staatsoper)
Gautier Capuçon, der große Botschafter des französischen Cellos, gibt sich mit lyrischem und entschlossenen Bogen der Ekstase hin. In seinen zutiefst emotionalen und ausdrucksstarken Variationen über ein Rokoko-Thema beweist Tschaikowsky, dass er stark von der Eleganz und Transparenz Mozarts und der Klassik beeinflusst war. Das fesselnde Hauptthema entführt uns in die vergangene Belle Époque mit verschnörkelten Motiven, Blattgold und lächelnden Cherubinen.
„Gautier Capuçon versteht es wie kein anderer, sein Instrument zum Singen zu bringen. Er verschmilzt mit ihm, entlockt ihm wahrhaftige Emotionen.“ (Kurier 9/2024)
Mit seiner optimistischen Zweiten Symphonie lehnte sich der 31-jährige Ludwig van Beethoven gegen seine beginnende Taubheit auf. Die kämpferische Kompromisslosigkeit seiner späteren Werke blitzt gelegentlich auf, zugleich ist Beethovens Symphonie noch in der perfekt ausbalancierten Musik seines Lehrers Joseph Haydn verwurzelt. Auch die beiden anderen Stücke, die Kirill Petrenko aufs Programm gesetzt hat, greifen ältere Musik auf: Strawinsky entdeckte in Pulcinella barocke und klassische Stilelemente neu, während Tschaikowskys elegante Rokoko-Variationen eine romantische Hommage an Mozart sind.